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Spamtraps

Über Spamfallen (“Spamtraps”) und “Honeypots” sollte jeder E-Mail-Marketer Bescheid wissen, dennoch gibt nach nach wie vor viele Mythen und Gerüchte zu diesem Thema. Wir klären heute die Fragen, welches Ziel Spamtraps verfolgen, welchen Einfluss sie auf die Zustellbarkeit haben, ob sie wirklich automatisch E-Mails bzw. in E-Mails enthaltene Links öffnen und vor allem – wie man in der Mailingliste befindliche Spamtraps wieder los wird!

Spamtraps sind E-Mail Adressen, die dem Zweck dienen, die Einhaltung verschiedener „Best-Practices“ zu überprüfen und Fehlverhalten seitens der E-Mail-Marketing Versender zu identifizieren. Da es verschiedene „Best-Practices“ gibt, agieren auch Spamtraps unterschiedlich. Gemeinsam haben sie jedoch, dass an diese Adressen kein E-Mail Versand stattfinden sollte. Spamtrap Hits wirken sich negativ auf die Versandreputation aus und können zur Spamkategorisierung oder Ablehnung (Block) der Kampagne bei den empfangenden ISPs (Internet Service Provider wie gmail, gmx, freenet usw.) führen. Eigentümer der Spamtraps können Blacklistenbetreiber oder auch der ISP direkt sein.

Die beiden wichtigsten Hauptgruppen sind „ursprüngliche Spamfallen“ (pristine) und (recycled). Während Pristine Traps nur für den Grund erschaffen wurden, eine Spamfalle zu sein, wurden die Adressen der Recycled Traps früher einmal von einer realen Person zum Mailversand und -empfang eingesetzt.

Recycled Spamtrap

Wird eine Adresse inaktiv, antwortet sie bei eingehenden Mails mit einem Hardbounce (permanenter Fehler). Die Best-Practices verlangen vom Sender, diese Adressen nun dauerhaft aus der Versandliste zu nehmen und nicht mehr anzuschreiben. Recycled Traps testen, ob die Adressen nach einer gewissen Übergangszeit (in der Regel 6-12 Monate) immer noch angeschrieben werden – also ob entwerder Hardbounces ignoriert wurden, oder aber eine Liste ohne Kenntnis der Aktivitätshistorie verwendet wurde (auch dies wäre ein Verstoß gegen die gängigen Best-Practices).

Für diese Art von Spamtraps würde es für den Fallensteller keinen Sinn machen, Aktivität durch Öffnen von enthaltenen Links zu generieren – wenn die Adresse einen Bounce produziert, ist sie ganz offensichtlich inaktiv und genau dieser Fall soll ja auch formuliert werden. Diese Spamtraps können also vermieden werden, indem:

  1. E-Mail Adressen nach einem Hardbounce direkt aus der Verteilerliste entfernt werden (Professionelle E-Mail-Versandsoftware Systeme wie das Teradata Digital Marketing Center unterstützen dies automatisiert)
  2. Keine E-Mail Adressen ohne Kenntnis der Versand- und Aktivitätshistorie angeschrieben werden
  3. Inaktive E-Mail Adresse (keine Öffnung oder Klick in mehr als 12 Monaten – gerne auch kürzer) aus der Verteilerliste entfernt werden

Pristine Traps sind noch einfacher zu vermeiden: Hierzu muss der Versender lediglich auf einen sauberen Anmeldeprozess achten. Pristine Traps wurden weder in der Vergangenheit zum Mailversand- oder Empfang genutzt, noch haben sie sich irgendwo angemeldet bzw. eine gültige Einverständniserklärung zum Empfang von E-Mail abgegeben. Diese Adressen können also nur „gekauft“ oder über unsichere Eintragungsmethoden wie einen Single-Opt-In in die Liste gelangt sein. Single-Opt-In ist nicht nur rechtlich umstritten (die Nachweisbarkeit einer aktiven Einwilligungserklärung durch SOI ist meist nicht gegeben), hinzu kommt, dass sich diese Eintragungsmethode auch sehr einfach für den Mißbrauch durch Dritte eignet – also ein klares Sicherheitsrisiko darstellt.

Pristine Spamtrap

Bei Pristine Traps ist ein aktivitätssimulierendes Verhalten, wie das Öffnen der E-Mail, denkbar – die Nutzeraktivität wird also simuliert, um das Erkennen der Spamfalle schwieriger zu machen. Eine Nutzeraktivität stellt jedoch keine aktive Einverständniserklärung dar.

Unsere Empfehlung an der Stelle ist ein lückenloser Double-Opt-In Prozess. Ohne aktive Bestätigung des in der Bestätigungsmail angegebenen Links gelangt die Adresse nicht in den aktiven Verteiler.

Der Schlüssel zum Erfolg und zur Vermeidung von Spamtraps ist es also, die Best-Practices zu befolgen:

E-Mails nur an Adressen mit gültiger Einverständniserklärung zu senden UND

Die Aktivität und das Interesse der Empfänger zu analysieren, und die inaktiven bzw. Uninteressierten Empfänger aus der Verteilerliste zu entfernen.

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